Vielleicht sind MALAJUBE die Chance, dass französischsprachige Musik beim sonst der französischen Sprache eher ablehnend gegenüberstehenden jungen deutschen Publikum endlich mal Erfolg hat. Und damit gleichzeitig Deutschland zeigt, dass die Francophonie mehr zu bieten hat als "Derrick", "Kommissar Rex" und TOKIO HOTEL und was der deutschsprachige Raum sonst noch gern exportiert.
Denn zugehört, ihr FRANZ FERDINAND-, MANDO DIAO- und ARCTIC MONKEYS-Fans: habt ihr jemals die Texte dieser sich selbst übersteigernden Bands einmal genauer unter die Lupe genommen, bevor ihr sie beim Konzert mitgebrüllt habt? Eben.
In diesen Fällen zählt eh nur die Musik. Und in diesem Fall ganz besonders, da MALAJUBE noch um einiges mehr können als genannte Bands, denn neben dem Einfluss des britischen "2005 bis 2007-Pops" gibt es auf "Trompe L'Oil" noch viel mehr zu hören.
Da gibt es traumartige Seelenflüge in andere Welten, schrecklich-schöne MARS VOLTA-Progrock-Ausbrüche oder einfach nette Popmelodien. Und wenn man ein paar so nette Formulierungen wie "tu manges mon coeur" (du isst mein Herz) versteht, da geht einem doch selbst das noch unverdaute Herz auf.
Also schon mal vormerken: Der neue Hype spricht/singt französisch und kommt in diesem Fall aus Montreal in Kanada. Und durch Konzerte mit ihren Musikverwandten von ARCADE FIRE wird das indiegeile Publikum auch Wind von der Sache bekommen.
Trotz gestiegener Hype-Gefahr: Ruhe bewahren und ein wirklich schönes Album genießen. (49:48) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #71 April/Mai 2007 und Christoph Schulz