TRAINWRECK

Of Concrete Canyons And Inner Wastelands

Wären TRAINWRECK ein Mensch und wärst du dieser Mensch, dann wärst du ein Straßenarbeiter auf der A5 Frankfurt-Basel. Sommerferien. Alle Familien fahren gen Süden in den Urlaub. Gefühlte 60 Grad im Schatten.

Vor dir heißer Teer, den du oberkörperfrei zur Fahrbahn modellierst. Dann: Du bist einen Moment unachtsam. Drehst dich um und ... Zack! Eine 100-Tonnen-Planierraupe überrollt dich, macht dich mit dem tausend Grad heißen Teer dem Erdboden gleich.

Und genau in dem Moment deines letzten Augenaufschlages, als du denkst, dass du mit dem Teer verschmilzt, genau da kommt die rettende Hand und holt dich raus und gibt dir neue Hoffnung. So ist es, so sind TRAINWRECK und so ist auch „Of Concrete Canyons And Inner Wastelands".

Die Band, die weniger zu schlafen scheint als Al Pacino in „Insomnia" und Christian Bale in „The Machinist" zusammen, macht wieder mal alles richtig. Denn auch die neuen Songs sind so unglaublich hart, gehen nach vorne, schneiden Glas und sind trotzdem nicht nur schnell und brachial, sondern auch schleppend, moshend, rollend und vor allem sowohl lyrisch als auch musikalisch weiter super emotional.

Diese Emotionalität gipfelt in „Dem Staub keine Träne", mit dem sich TRAINWRECK ein deutsches Screamo-Denkmal setzten (Screamo im Sinne von Screamo und nicht Metalcore mit Zuckerstimme in der Hook).

Im Großen und Ganzen gibt es etwas mehr Melodien und Tiefe als bei den Releases davor. Was gleich bleibt, ist diese typische dreckige, rauhe Produktion und die teilweise deutschsprachigen Textpassagen.

Abgerundet wird das Ganze von einem Hammer-Layout und Linernotes. Absoluter Volltreffer.