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WOLFWOLF

Totentanz

Marcel Frank (voc, dr) und Reto Eller (gt) sind schon seit 2010 der „Doppelwolf“. 2012 kam auf Lux Noise – wie alle weiteren Releases auch – ihre erste 7“ „The Wolves Are Coming“. 2014 das Debütalbum „Homo Homini Lupus“, 2017 „The Cryptid Zoo“, 2020 „Metamorphosis“ und nun ist mit „Totentanz“ das vierte Album erschienen. War die Anspielung auf die (Wer)Wolf-Thematik auch schon mal augenfälliger, sieht das Duo den neuesten Release als Abschluss einer Trilogie. Ergi beschäftigt sich auf „Totentanz“ mit der Mythologie des (vermeintlichen) Übertritts ins Reich der Toten, will aber eigentlich das Leben feiern. Passend dazu gibt es – ein Hoch auf großformatige LP-Cover – sehr schönes Artwork vom Künstlerpaar Barbara und Heini Gut. Die Musik, die im Übrigen auch sehr gut ins Setting von Voodoo Rhythm Records passen würde, erinnert mich einmal mehr an das Terrain, das Beat-Man mit seinen diversen Projekten absteckt (nur nicht so trashig), so dass ich bisweilen, etwa bei „Vampire love“, fast schon dessen Guestvocals imaginiert habe. Allerdings können WOLFWOLF, die mal auf Englisch, mal auf Deutsch singen, auch ganz anders und recht elektronisch, siehe „Twenty one“, das so was wie waviger Synthpop ist und enorm eingängig. Üppige 13 Songs finden sich auf dem Album, das eine echte Wundertüte ist und stilistisch einerseits aus dem Vollen schöpft, aber dann doch durch einen unverkennbaren, speziellen Sound zusammengehalten wird. Noisiger Blues, grooviger Beat, Funk, Garage-Rock, Ballade („It’s hot in hell“) – WOLFWOLF sind wahre Meister des musikalischen Gestaltwandelns.