Nachdem das viel gepriesene Lo-Fi-Ding Anfang der Neunziger in Dimensionen abdriftete, die es fast unmöglich machten den einzelnen Song aus den klanglichen Unsäglichkeiten herauszuhören, wurde es still um den sogenannten Budget Rock, denn die Faszination die vor allem in der dilettantischen Produktionsweise der Bands lag, ging verloren.
Nun sorgt aber eine etwas"überarbeitete" Version des Lo-Fi-Garage-Sounds wieder für Furore. Bands wie LES SEXAREENOS, THE OKMONIKS und die MYSTERY GIRLS schicken sich an die Hinterlassenschaften der MUMMIES und SUPERCHARGER weiterzuführen.
Zu dieser neuen Generation von Bands zählen auch die New Yorker TIE REDS, deren in Eigenregie veröffentlichtes Album "Holy Crap! It's The Tie Reds", genau dort weitermacht wo die MUMMIES sich verabschiedeten.
Etwas zeitgemäßer sind sie und auch etwas weniger im Bereich des Unhörbaren angesiedelt, doch ihr simpler, klar von den Sixties beeinflußter Party-Garage-Punk kommt mir gerade recht. Einfache Songstrukturen, wimmernde Orgelklänge, scheppernde Gitarren und wunderbare Girlie-Backing Vocals machen den unschlagbaren Charme der Band aus.
Mehr Bands vom Schlage der TIE REDS würden dem in letzter Zeit so oft zu Unrecht gebrauchten Begriff Garage den Anspruch zurückgeben, den er verdient und wodurch er endlich nicht weiter unangemessen als Auffangbecken vieler, vieler Peinlichkeiten aktueller Rockmusik herhalten muss.
Get it in your head! (31:53) (8/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und Ritchie Apple