Tut man dieser Band aus Pittsburgh Unrecht, wenn man sie im Kontext der WHITE STRIPES, STROKES usw. betrachtet bzw. als weiteren Versuch, schmutzigen, bluesigen Rock'n'roll für ein Trendpublikum aufzubreiten, und das dann komischerweise bei Mute, zwischen DEPECHE MODE und Nick Cave.
Aber da gibt es ja auch inzwischen die LIARS und Jon Spencer, und mit deren wilder Radikalität spielen MODEY LEMON auch ihren Post-STOOGES-Proto-Punk, aufgepeppt durch allerlei komische Sounds, die in dieser Form auch von SUICIDE stammen könnten.
Das hat man alles schon mal gehört, teilweise auch schon besser, und bei allem Blues, vermisst man bei dieser Band etwas den wirklichen "Soul", der über das übliche Kunststudenten-Verständnis hinausgeht.
Keine schlechte Platte, aber eine, die manchmal so wirkt, als ob ein paar Schlauköpfe sie am Reißbrett entworfen und nicht einfach über Nacht in einem düsteren Keller spontan eingespielt hätten.
Ein etwas zwiespältiges Hörerlebnis. (06/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #55 Juni/Juli/August 2004 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #61 August/September 2005 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #78 Juni/Juli 2008 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #60 Juni/Juli 2005 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und Thomas Kerpen