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SONS OF THE ARK

Thirteen Waves

Es fliegt einem jeden Monat so viel uninspirierter Scheiß mit Label-Support um die Löffel, da verwundert es umso mehr, dass ein derart geiles Album wie „Thirteen Waves“ auf DIY-Art erscheinen muss. Das ist in Sachen Spirit zwar cool, führt aber dazu, dass zu wenigen Menschen diese großartige Band bekannt werden wird. Ähnlichkeiten mit anderen Künstlern liegen dabei stets nur scheinbar nah und lösen sich nach Sekunden wieder auf – die bereits zur Debüt-EP gezogenen Vergleiche mit TOOL hinken nach wie vor, doch fallen einem auch keine besseren ein. Was SONS OF THE ARK meisterhaft beherrschen, ist das Unprätentiöse, Unaufgeregte, vielleicht schlicht das Erwachsensein. Ihr atmosphärischer Rock ist bewundernswert emotional, doch transportiert er Gefühl ohne Pathos, Melancholie ohne Kitsch, große Tiefe mit kleiner Geste. Beispielhaft nachzuhören ist das in der Makellosigkeit von „Silence“, das einerseits lakonisch und kontemplativ, zugleich aber von berührender, wunderschöner Traurigkeit ist. Mag die Band ihre Stärken hier am präzisesten bündeln, so ist die Platte doch randvoll mit Introspektiven, alle möglichen Schattierungen von Grau zelebrierenden Kleinoden. Die Mühe, „Thirteen Waves“ über die Website der Band zu beziehen, wird mit einem ungewöhnlichen Hörerlebnis für Zeiten der inneren Einkehr belohnt.