Nicht ganz überraschend, aber auf eine skurrile Weise schön: Die Pandemie resultiert mitunter in ziemlich guten Platten. Ganz oben mit dabei: Das neue PUP-Album, für das sich die Band Corona-bedingt für ihre Verhältnisse enorm viel Zeit lassen konnte. Und die wurde genutzt, um dem Sound noch einige Instrumente hinzuzufügen: Klavier, Synthies, Bläser. Inhaltlich geht es um das PUP-Dauerthema „eigenes Scheitern“ – das Ganze wie selbstverständlich im selbstironischen Reigen verpackt. Auch der eigene Status als „Rockband“ bekommt sein Fett weg, wie im Opener „Four chords“ oder im letzten Song „Puptheband Inc. is filing for bankruptcy“. Zwischen den beiden Songs gibt es den PUP-typischen Parforceritt aus Mitgrölparts und Melodien. Mal fast schon zurückgenommen wie in der ersten Single „Robot writes a love song“, aggressiv wie in „Waiting“ oder auf Aufputschmitteln wie in „Totally fine“. Und bei „Habits“ (inklusive fiepsender Synthies) dürften auch WEEZER vor Neid erblassen ... Dank der Zuhilfenahme von Zeit und der erwähnten Instrumentenvielfalt ist „The Unraveling ...“ wohlmöglich das beste PUP-Album bislang. Auf den Punkt gebracht und trotzdem abwechslungsreich, die beste Vorbereitung auf den Sommer und die anstehende Konzertsaison ... Ein erstes Highlight von 2022.
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