CONFLICT

The Ungovernable Force

2006 war das musikalische Vermächtnis der britischen Anarcho-Punks CONFLICT komplett neu aufgelegt worden, ist seitdem aber auch schon wieder „out of print“. Zumindest im Falle des Überklassikers „The Ungovernable Force“ hat sich das nun wieder geändert, und das ist gut so.

Zusammen mit CRASS war die Band um Colin Jerwood, bei der Steve Ignorant nach dem Ende von CRASS zeitweilig eine neue Heimat fand, einer der kompromisslosesten Vertreter des Genres, waren CONFLICT bereit zum offenen, aggressiven Konflikt mit der damaligen erzkonservativen Regierung um Maggie Thatcher.

Ganz unumstritten waren CONFLICT allerdings nie, Colins aggressive Attitüde beschreibt auch Steve Ignorant in seiner Autobiografie wenig schmeichelhaft, doch das beeinträchtigt nicht den Eindruck, den ihre intensive Musik auch 25 Jahre später noch hervorruft.

1986 erschien „The Ungovernable Force“, das dritte Album der Band, auf dem bandeigenen Label Mortarhate, und dass CONFLICT hier sowohl musikalisch wie von den Themen her wie eine Blaupause von Anarcho- und Crustpunk wirken, ist weniger ihre eigene Schuld als die all der Bands, die sie seitdem nachzuahmen versuchen.

Gegen den Sozialabbau der Thatcher-Regierung, gegen die atomare Aufrüstung, gegen die Ausbeutung von Tieren, gegen die Vereinnahmung von Punk durch die Musikindustrie – CONFLICT legten ihre Finger textlich in viele Wunden.

Die CD-Neuauflage kommt mit dickem Booklet, in dem sich alle Texte sowie viele Fotos finden.