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CONFLICT

Conclusion

Seltsam: manche Releases der 1981 gegründeten britischen Anarcho-Punk-Legende CONFLICT wurden über die Jahre immer wieder neu aufgelegt, andere gar nicht. Zu letzterer Kategorie zählt das 1993 auf dem bandeigenen Mortarhate-Label erschienene „Conclusion“-Album, das erst jetzt auf dem tschechischen Label PHR als LP rereleaset wurde.

CONFLICT waren zu jener Zeit schon längst zum alleinigen Projekt von Frontmann Colin Jerwood geworden, der seine musikalischen Ideen mit wechselnden Musikern umsetzte, dabei aber immer den Trademark-Sound der Band bewahrte.

Den zeichnete auch 1993 noch der typische, einst von CRASS geprägte Anarcho-Punk-Stil aus: harsche Gitarrenstakkati, oft abgehackt wirkende Beats und relativ monotoner, wütender Sprechgesang.

Dazu kam bei CONFLICT dann später ein markanter Synthesizer-Einsatz mit flächigen Sounds, ein sehr reizvoller Kontrast, den CONFLICT auf „Conclusion“ exzellent einsetzen. Textlich waren CONFLICT immer schon sehr reflektiert, wütend und politisch – „A declaration of independence“ ist ein sehr gutes Beispiel.

In dem sehr langen Text/Song zählt Jerwood die Konflikte der Achtziger auf, resümiert „conflict after conflict“ und „we are stuck in a room with no view“. Den Text müsste man nur auf die letzten zehn Jahre updaten und er wäre topaktuell.

Ein spannendes, intensives Album – wer aktuell an TAU CROSS und ANTISECT Spaß hat, sollte CONFLICT (neu) entdecken.