„The Tunnels“ ist das wilde, noisige, düstere und beklemmdnde Erstlingswerk der radikalen und avantgardistischen Krachformation TERRA TENEBROSA. Grundlage des Sounds des schwedischen Trios ist das repetitiv-monotone, scheppernde Schlagwerk, welches für ein unterkühltes Industrial-Feeling sorgt.
Darüber schieben sich verzerrt-wirre Stimmbeiträge, tiefergestimmte, in dissonanten Anti-Harmonien wühlende Saiteninstrumente sowie sich wie grelle Lichtblicke durch das Klangdickicht schiebende Synthies zu angeschwärzten Nebelschwaden in-, über- und durcheinander.
Das Ergebnis ist ein fremdartig erscheinendes, verstörendes Klangbiest. Metal-Wurzeln sind nur noch als rudimentäre Basiselemente zu erkennen, verschüttet unter albtraumhaften Noise-Texturen und in einen pechschwarzen Mantel gehüllt.
Selten hat das Wort Doom in musikalischem Kontext so gepasst: Am Ende von „The Tunnel“ ist definitiv kein Licht, sondern nichts als Verderben und Untergang. Erinnert in Sound und Ästhetik an das Frühwerk von NEUROSIS.
Ein solcher Vergleich ist im Normalfall eine hohe Bürde, TERRA TENEBROSA sind aber nicht normal und „The Tunnels“ hält einem solchen Vergleich, dank seiner Radikalität und Musikalität, absolut stand.
Die schräge Charakteristik der Songs wird von adäquater Fotografie und Covergestaltung in silbrigen Graustufen zu einer düsteren Gesamtästhetik komplettiert.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #111 Dezember 2013/Januar 2014 und Kristoffer Cornils
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #108 Juni/Juli 2013 und Kristoffer Cornils
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #96 Juni/Juli 2011 und Konstantin Hanke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #114 Juni/Juli 2014 und Christiane Mathes