TERRA TENEBROSA

V.I.T.R.I.O.L. – Purging The Tunnels

The Cuckoo ist zurück, jene finstere Gestalt, deren rauhen und zerklüfteten Vocals wir schon auf „The Tunnels“ und „The Purging“ lauschen durften, und die nun wieder zu polyphon-schaurigen Gesängen anhebt.

Laut Band wird dies aber die Abschiedsvorstellung des Cuckoo sein. Jene zwei Stücke, die schon während der Aufnahmesessions zu den Vorgängeralben eingespielt wurden, nehmen noch einmal lose Fäden wieder auf und sollen den Abschluss des Zyklus bilden.

Das knapp 18-minütige „Draining the well“ walzt wie ein nach allen Seiten fletschendes Ungetüm voran, ein tiefschwarzer Avantgarde-Metal-Albtraum, in dem The Cuckoo krächzt, wispert und heiser kreischt, durchsetzt von unheimlichem Gelächter und Lauten, die man schon nicht mehr als menschlich zuordnen kann.

Hier wird Schicht über Schicht aufgetürmt, Kakophonie zur Kunstform erhoben, das ist infernalischer Lärm, wie er schöner kaum sein könnte. „Apokatastasis“ könnte fast auch auf einem BREACH-Album drauf sein, treibt verhältnismäßig geradlinig nach vorne, ist dabei jedoch nicht minder verstörend.

Die ikonische Figur The Cuckoo wäre eigentlich eines eigenen Horrorfilms würdig, klingt diese akustische Höllenvision schon irgendwie nach David Lynch meets Hieronymus Bosch, nur viel brutaler und hässlicher.