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MEMORIAM

The Silent Vigil

Hier geht es Schlag auf Schlag. Erst letztes Jahr überraschte der BENEDICTION/BOLT THROWER-Ableger mit dem starken selbstbetitelten Debüt, nun legt er nach fast genau 365 Tagen nach. „The Silent Vigil“ unterscheidet sich dabei durchaus vom Vorgänger. MEMORIAM variieren noch mehr das Tempo und haben mit „Weaponized fear“ oder dem Titeltrack Stücke auf dem Album, die vielleicht nicht gleich beim ersten Durchlauf zünden werden. Was sich außerdem geändert hat, ist der thematische Schwerpunkt der Band. Fuhr man bislang in Death-Metal-typischen Gewässern, befasst man sich auf „The Silent Vigil“ mehr mit tagesaktuellen Entwicklungen. Die Texte von „Bleed the same“ oder „The new dark ages“ könnten so 1:1 von einer Hardcore-Band stammen. Schön, dass man sich hier aus der Komfortzone bewegt, Rückgrat zeigt und gegen Ignoranz, Hass und Unmenschlichkeit einsteht! Gefiel einem das Debütalbum aufgrund der mitsingbaren Riffs, so wird man auch hier wieder fündig. Das angesprochene „Bleed the same“ oder der Opener „Soulless parasite“ sind perfekte Beispiele dafür. Zum Schluss bleibt noch, die trockene und transparente, aber trotzdem druckvolle, Produktion zu loben, die das Werk perfekt abrundet. Zwar haben MEMORIAM ihr Zweitwerk zügig nachgelegt, trotzdem ist es kein Schnellschuss. Man merkt, dass hier Könner ihres Fachs am Werk sind!