Die ungekrönten Könige des Sixties-Pop legen ihr nunmehr drittes Album vor und können die Klasse ihrer beiden Vorgänger tatsächlich noch toppen. Natürlich wieder in den schon legendären Toe Rag Studios in London, unter der Regie von Liam Watson aufgenommem, ist den drei Engländern ein echtes kleines Meisterwerk in Sachen Retro Pop gelungen.
Ihr enormes Potential in Sachen Songwriting wird in einen multikolorierten Mantel aus Ehrerbietungen an Bands wie KALEIDOSCOPE, KINKS und THE MOVE gehüllt und obendrein noch mit einigen Tupfern 7t's Power-Pop britischer Prägung (man erinnere sich an die brillianten RECORDS) versehen.
BRONCO BULLFROG sind so etwas wie das englische Pendant zu den kalifornischen BEACHWOOD SPARKS. Einzig deren Vorliebe für traditionellen Folk-Rock teilen die Drei nicht. Getragen von wunderbaren Melodienbögen , wie man sie nur bei englischen Bands in den späten Sechzigern fand, den puren Energieausbrüchen, wie sie einst die WHO auszeichneten und leicht psychedelischen Fußnoten, besticht "the sidelong glances of a pigeon kicker" vor allem durch seine perfekte Instrumentierung.
Neben der üblichen Präsenz elektrischer Gitarren, verwenden die Drei natürlich auch die akustische Variante und setzen obendrein von Fall zu Fall auch mal eine Mandoline ein. Und während man bei vielen Bands gerade dieses Genres immer das Gefühl hat, dass da noch was fehlt, unvollendet oder noch nicht ausgereift ist, erscheint bei BRONCO BULLFROG alles so einfach und wir können ganz beruhigt unseren CD-Player betätigen, denn deren musikalische Klasse ist einfach unbestritten.
Die Leichtigkeit und vor allem der Fluß den ihre Songs haben, lassen auch nicht nur für eine Sekunde das Gefühl aufkommen, es gäbe da noch ein paar Ungereimtheiten an denen noch etwas rumgeschliffen werden müßte.
Elf perfekt angerichtete Pop-Perlen im samtigen Gewand der Swingin' Sixties. So hab ich's gerne. X (47:46) (8/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #109 August/September 2013 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #48 September/Oktober/November 2002 und Thomas Hähnel