An sich habe ich DAKOTA SUITE, die „Band“ des aus Leeds stammenden Sänger/Gitarristen Chris Hooson, immer für eine der lahmarschigsten Kapellen dieses Planeten gehalten, noch hinter den RED HOUSE PAINTERS.
Aber man wird ja älter und weiser, und so konnte mich Hooson mit seinem letztjährigen, zusammen mit dem Ambient-Komponisten Emanuele Errante aufgenommenen Album „The North Green Down“ das erste Mal richtig bewegen, denn die Verarbeitung des Krebstods seiner Schwägerin spiegelte sich deutlich in der Musik wider.
Richtig happy sind die Platten von DAKOTA SUITE von jeher nicht gewesen, sie melancholisch zu nennen wäre allerdings noch Understatement. Auch „The Side Of Her Inexhaustible Heart“ ist ein Musik gewordener Kreuzweg, bei dem Hooson seinen songwriterischen Leidensweg antritt, irgendwo zwischen Post-Rock, Slowcore und Ambient.
DAKOTA SUITE klingen zwar zwischendurch, als ob Sänger und Schlagzeuger kurz wegnicken würden, dennoch ist das neue Album eine musikalisch sehr verdichtete, abwechslungsreiche Angelegenheit, bei der Hooson gerade durch den Einsatz von Instrumenten wie Klavier und Klarinette, neben elektronischen Sounds, die Ebene seiner filigranen Akustikgitarren-Kompositionen gekonnt erweitert.
Danach fühlt man sich zwar irgendwie verdammt traurig, aber DAKOTA SUITE können einem so etwas wenigstens mit sehr lebensbejahender Attitüde verkaufen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #39 Juni/Juli/August 2000 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #105 Dezember 2012/Januar 2013 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #71 April/Mai 2007 und Christian Maiwald