Kaum ein Jahr ist vergangen seit dem wunderbaren Vorgänger "Philadelphia Songs", mit dem der damals 27-jährige Sänger und Gitarrist Denison Witmer seinen Europa-Einstand gab - und welches seinerzeit leider von vielen unbeachtet blieb.
Nun liegt aber schon der Nachfolger bereit, auf dem sich auch ein paar Details geändert haben. Etwas stärker instrumentiert - u. a. mit Schlagzeug und Piano - manches Mal sogar ein wenig rockig ("Lawyers and white paper"), ist "The River Bends And Flows Into The Sea" geworden.
Kein Wunder, scharte Denison Witmer nach fünf Alben doch erstmals seine eigene Band ONE STAR HOTEL um sich. Jene intoniert einen Teil des neuen Materials behutsam, sorgt damit für Weiterentwicklung, ohne sich aufzudrängen.
Denn die Sprache des Singer/Songwriters aus Philadelphia bleibt natürlich dennoch seine eigene, nach wie vor sehr melancholische. Sie fällt diesmal eben nur deutlich facettenreicher aus. Zwingender als zuvor werden unglückliche Liebe, Einsamkeit sowie andere Tiefen menschlicher Gefühlswelten ausgelotet und vertont.
Besonders natürlich in den nach wie vor vorhandenen minimalistischen Songkonstrukten wie "Chestnut Street" offenbart sich die Faszination dieser Form von Musik. Dabei ist nicht sämtliches Material hier unentbehrlich ("22"), alles in allem aber erfüllt "The River Bends And Flows Into The Sea" jedoch die Hoffnungen, die die Hörerschaft an ein Singer/Songwriter-Album haben dürfte: es ist ein persönliches, ehrliches, warmes Stück Musik geworden, das man immer wieder gerne in den Schacht des CD-Spielers schiebt.
Also: Kristofer Aström, Stephen Duffy und wie sie alle heißen können einen weiteren Interpreten in ihrer Liga begrüßen. (38:05) (7)
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