POWERSOLO

The Real Sound

Wie eh und je leiden POWERSOLO unter viel zu vielen bekloppten Ideen und dem Zwang, möglichst viele davon in einem knapp zweiminütigen Song unterbringen zu müssen. Die spindeldürren Brüder aus Dänemark geben sich verstörend, auf Album Nummer sechs soll es nun „die Rückkehr zu den Anfängen“ geben.

Falsch, sie haben sich nie von ihrem Irrenhaus-Sound verabschiedet, Rock’n’Roll in so viele Fragmente wie möglich zu zerschlagen ist ihnen eine Herzensangelegenheit. Dafür konnten sie schon Mitstreiter wie Jon Spencer gewinnen, der als R’n’R-Zerstörer ja auch kein unbeschriebenes Blatt ist.

Wie dem auch sei, „The Real Sound“ steht in bester Tradition von Alben wie „Psychedelic Jungle“ der CRAMPS, dem wahnwitzigen Geheule eines Hasil Adkins oder, in ganz weltentrückten Momenten, Captain Beefhearts zugänglicheren Momenten.

Kein Album jedenfalls für das erste Kaffeekränzchen mit den Schwiegereltern, und als Begleitmusik für Eiskunstlauf ebenso untauglich, besser geeignet für einen Herrenabend mit drei Kästen Tuborg, einer Flasche Tequila und zwölf Gramm Nederwiet.