HOMER

The Politics Of Make Believe

Ich muss gestehen, dass ich HOMER bis jetzt nicht kannte, obwohl sie schon seit 1998 unterwegs sind und aus der belgischen Nachbarschaft kommen. Der Opener und gleichzeitige Titeltrack ihres fünften Albums, „The politics of make believe“, hätte mich aber fast dazu veranlasst, die CD sofort wieder aus dem Player zu schmeißen.

Ich hatte schon Phrasen wie „völlig lascher und uninspirierter Something-Core“ im Kopf, als es ab dem zweiten Song besser wurde. Die Platte will ein angepisstes Biest sein, das jedoch durch die isolierte Studioatmosphäre arg gezügelt scheint, wie eben der Opener.

Live einspielen wäre hier sinnvoller gewesen. Manchmal wird diese Sterilität durchbrochen und man hört die unbändige Energie, die HOMER besitzen. So ist zum Beispiel „Vamos!!!“ eine kompakt wüste Party-Nummer und das grandiose „White does rhyme with empty“ ist ein stürmischer Höllenritt, bei dem das Main-Riff am Ende einem echten Stresstest für Strapazierfähigkeit unterzogen wird.

Auch „Inferno“ ist ein fantastischer Schnulz-Emo-Punksong und „The path that leads to reason“ ist eine schöne Hommage an STRUNG OUT. Unter dem Strich ist „The Politics Of Make Believe“ eine solide Platte, die vor allem für Leute, die auf metallischen Punk abfahren, lohnenswert ist.