JOHNNY MARR

The Messenger

Einst hat Johnny Marr für THE SMITHS die wunderbarsten Songs geschrieben, die man sich nur wünschen konnte. Ein dramaturgisch exzellent in Szene gesetzter Pathos voller Schwermut für junge und sinnsuchende Männer in ihrer kritischen Phase bekam fortan einen probaten Soundtrack.

Und Morrissey und Johnny Marr lieferten fast auf Bestellung. Nach der Trennung der SMITHS verlustierte sich Johnny Marr unter anderem bei ELECTRONIC, MODEST MOUSE und THE CRIBS. „The Messenger“ ist nun sein erstes Soloalbum und er kann es immer noch.

Melodiebögen wie bei „European me“ könnten auch bei THE SMITHS zu finden sein und bedienen sich legitim bei „Hand in glove“. Mitunter versucht Marr, etwas wie Morrissey zu singen, dann wieder erinnert man sich an Noel Gallagher.

Überhaupt gibt es in den Songs einige Verweise auf den Sound von OASIS. Die Songs eröffnen zudem Fantasien für eine Zusammenarbeit mit Richard Ashcroft, der seine Sicht der Dinge und sein Verständnis für Northern Soul gut mit der Musik von Johnny Marr verweben könnte.

Johnny Marr hat sich mit „The Messenger“ von den SMITHS freigeschwommen und macht sein Ding einfach gut. Wir bedanken uns bei Billy Duffy von THE CULT, der ihn einst in den späten Siebziger Jahren in Manchester dazu motivierte, mit dem Gitarrespielen zu beginnen, und im April dieses Jahres in San Francisco zu Johnny Marr auf die Bühne stieg, um mit ihm „I fought the law“ von THE CLASH zu spielen.