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THE LIGHT POURS OUT OF ME - The Authorised Biography Of John McGeoch

Rory Sullivan-Burke

Als ich anlässlich des Erscheinens eines neuen MAGAZINE-Albums Ende 2011 die Gelegenheit hatte, mit Frontmann Howard Devoto und Keyboarder Dave Formula zu sprechen, ging es auch um die Frage, wie einflussreich der MAGAZINE-Gitarrist John McGeoch, der 2004 bereits mit 48 Jahren verstarb, für die Band und generell die britische Musikszene der Siebziger und Achtziger war. Denn der Schotte war auch von 1980 bis 1982 Mitglied von SIOUXSIE AND THE BANSHEES, in den Jahren 1986 bis 1992 schloss er sich dann PiL an. Nach dem Ende seines PiL-Engagements verlief die weitere Musikerkarriere von McGeoch trotz seiner herausragenden Fähigkeiten leider im Sande und sämtliche Versuche, diese wiederzubeleben, scheiterten. Bis kurz vor seinem Tod arbeitete McGeoch als Krankenpfleger und widmete sich verstärkt seiner Tochter Emily, was ihm vorher als tourendem Musiker nicht immer möglich gewesen war. Den Gründen für McGeochs Scheitern als Musiker geht Rory Sullivan-Burke mit dem Segen von dessen Tochter in dieser Biografie auf den Grund, in der viele Weggefährten und spätere Fans wie Mark Arm oder Johnny Marr zu Wort kommen. Zur Tragik von McGeochs unerfüllter Musikerkarriere gehört sicherlich sein langjähriger unkontrollierter Alkoholkonsum und der Umstand, dass er trotz seines wichtigen kreativen Einflusses immer im Schatten ikonischer Frontmänner und -frauen wie John Lydon oder Siouxsie Sioux stand. Interessanterweise ist der Autor kein Vollblutjournalist, sondern arbeitet eigentlich im Bereich Sozialpädagogik und nimmt hier eine Fan-Perspektive ein, was der Seriosität des hochinteressanten und aufschlussreichen Buchs aber nicht schadet.