Wie bringe ich als eher unbekannte Truppe meinen Namen in der Metal-Community irgendwie ins Gespräch? Richtig: mit einer blitzsauberen Produktion, frischem Vibe, einem respektablen Label-Deal im Rücken – und vor allem: guten Songs. Genau das ist dem belgischen Vierer mit seinem Zweitwerk zweifelsfrei gelungen. Ein bisschen Pop, ein bisschen Djent, ein bisschen Core und Atmosphäre sowie reichlich Samples obendrauf: Das Quartett liefert mit „The Infinite“ eine durchaus überzeugende Scheibe ab, die bei vielen Liebhaberinnen und Liebhabern moderner Gitarren-Musik durchaus punkten dürfte. Das große Manko aber in diesem Fall (und wie so oft): Vieles klingt noch austauschbar und vertraut, eine wirklich eigene Note können die vier Herrschaften ihrem Liedgut bislang nicht verpassen. Nicht falsch verstehen: Herzblut, Engagement und Leidenschaft sind ohne Frage hörbar. Die ganz großen und packenden Momente bleiben aber noch aus. Womit dieses Album am Ende womöglich für viele wohl nur eine Randnotiz in einem mittlerweile unfassbar beackerten Genre bleibt. Aber wer weiß: Vielleicht ist das hier ja der Beginn von etwas viel Größerem.
© by Fuze - Ausgabe #98 Februar/März 2023 und Anton Kostudis
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