KEVLAR

The Great Collapse LP/CD

Neben dem neuen FAVEZ-Album gleich noch eine großartige neue Platte auf Stickman, dem sympathischen Label aus Hamburg, bei dem man sich immer darauf verlassen kann, dass eine Platte erst dann veröffentlicht wird, wenn´s Sinn macht - Qualität statt Quantität ist eine alte Forderung, die hier aber konsequent umgesetzt wird.

Und Qualität, das heisst auch, dass hier Eigenständigkeit seitens der Bands groß geschrieben wird und Trends keinen interessieren - außer man setzt sie mit etwas Glück selbst. Und so ist auch das neue Album der Schweden KEVLAR ein Glücksfall.

Über den Umweg STARMARKET zu KEVLAR gelangt, beweist die Band um Johan Sellman und Magnus Öberg, wie man das, was heute als "Emo" wie die Sau durch´s globale Musikdorf getrieben wird, schon vor Jahren in weitaus besserer Form als die meisten heutigen Bands abgearbeitet hat und seitdem einige Schritte weiter gekommen ist.

KEVLAR sind mit "The Great Collapse" zwar in gewisserweise klischeehaft "Post-Punk" oder "Post-Hardcore", verkomplizieren aber auch nicht unnötig, sondern spielen im Zweifelsfall immer noch recht straighten kickenden - ja - Rock: Warme Musik, groovende Musik, die jedoch auf zu weit vom Pfad der Gitarren-Tugend führende Experimente verzichtet.

Das Einzige, das mich hier verwirrt, ist die Tatsache, dass zwei Leute (mich eingeschlossen) unabhängig voneinander feststellten, dass die Stimme von Sellman immer wieder verblüffend an die von NEW MODEL ARMYs Justin Sullivan erinnert - ehrlich!