Der erste Longplayer des Trios erscheint deutlich später als erwartet. Ursprünglich war das Debüt der Briten, um die längst ein stilechter Hype ausgebrochen ist, ein ganzes Jahr früher angekündigt. Es ist sympathisch und PUPPY hoch anzurechnen, dass sich die Musiker nicht haben stressen lassen, sondern mit Ruhe und Liebe zum Detail weiter an ihren zwölf Stücken gearbeitet haben. Der Titel „The Goat“ klingt nach Klischee, doch musikalisch und textlich suchen sich die Londoner eigene, unverdächtige und spannende Lösungsmuster. Das Dreiergespann wildert in den Untiefen des Rock. Die Basis des Spiels ist zwischen Hard- und Classic-Rock zu verorten. Einflüsse aus Doom-, Grunge- und College-Rock sind aber ebenso auszumachen. Im Ergebnis entwickelt sich ein weit gefasster, unterhaltsamer Mix, der Hörer von GHOST über SMASHING PUMPKINS bis WEEZER ansprechen kann. Mit ihrem organischen Live-Sound zielen die Debütanten auf unterschiedliche Geschmäcker ab und kreieren noch dazu einen Rock-Sound zwischen Tradition und Moderne, der ein Stück weit für sich steht. Selbst wenn „The Goat“ anfangs bieder und unspektakulär anmutet, kommt man nicht umhin festzustellen, dass die Stücke der drei Londoner alsbald einen zwingenden Eingängigkeits- und prägenden Nachhaltigkeitswert erlangen. PUPPY halten den Erwartungen stand und legen einen starken Einstand vor.
© by Fuze - Ausgabe #94 Juni/Juli 2022 und Dennis Müller
© by Fuze - Ausgabe #94 Juni/Juli 2022 und Sebastian Koll
© by Fuze - Ausgabe #73 Dezember/Januar 2018 und Arne Kupetz