CHURCH OF CONFIDENCE

Takin' Over

„The music business is a cruel and shallow money trench ... and good men die like dogs" (Hunter S. Thompson). Ja, das trifft es wohl. Davon unbeirrt hat sich Wild At Heart-Ul" nicht demotivieren lassen und mit „Takin' Over" das nunmehr fünfte Album der Kreuzberger „Kirche des Vertrauens" in den Startlöchern.

Coverdesign (Vince Ray), Titel („Ride on" von AC/DC, „Hey ho let's go") und konsequentes Selbermachen sprechen eine eindeutige Sprache: hier wird gemacht und nicht Trübsal geblasen. Obwohl die R'n'R-Götter bisweilen eher ungnädig mit der „Church" waren: Dauerrotation an den Instrumenten, Labelpech, verhaltenes Presseecho usw.

Angesichts der Güte der bisherigen Veröffentlichungen schier unglaublich! Nun denn, neue Scheibe, neues Glück. Und diese umfasst 12 Songs, davon drei Cover (nämlich noch „Going to Brazil" von MOTÖRHEAD) und ist einerseits „nichts Neues", andererseits in sich homogener, persönlicher als die Vorgänger.

Für die Drums konnte Uli u.a. Chip Hanna und Andy Laaf bekehren, alles andere spielte er selbst ein. So bewegen sich die Songs zwischen geradlinigen Greaser-Punkrockern („Rejected", „Blood on the screen") und riffgetriebenen Rockstompern („Incurable madness").

„England" klaut bei THE CLASH (R.I.P.), „Call of the wild" bei Mike Ness und der Südstaaten-Highway brennt bei „Silver bullet". Erstklassiger melodiegetragener Punkrock der „alten Schule" mit dem Echtheitsprädikat und ohne aufgesetzte Attitüde.

Und wenn man es wie hier richtig macht, braucht es weder Pro, noch Tools, sondern nur drei Akkorde in der richtigen (!) Reihenfolge.