Es ist zunächst gar nicht so einfach, die WINE LIPS in ein Genre einzuordnen. Mitreißender Garage-Punk-Psych-Rock mit kanadischem Surfer-Sound – so abgefahren, wie dieser Versuch, die WINE LIPS zu kategorisieren ist auch ihr gesamtes Werk. Mit ihren melodischen Riffs haben sie den Hörer schnell am Haken. Eröffnet wird das Album mit „Derailer“, einem Song, der das Tanzbein schon einmal aufwärmt. Dies erweist sich als äußerst durchdachte Servicedienstleistung, da bei Titel Nummer zwei, „High on your own supply“, dann auch die Ohrwurmsynapsen angesprochen werden. Spätestens bei „Sixpacks“ will der Körper endgültig anfangen zu hüpfen. Ein volles Programm, das richtig Spaß macht. Das Album legt immer wieder einen drauf und lässt den Zuhörer nicht wirklich zur Ruhe kommen, um die vielfältigen Eindrücke zu verarbeiten. Aber dann folgt ein weiteres musikalisches Highlight: der Song „Lemon party“ ist ein reines Instrumental und gewährt drei Minuten lang den Gedanken des Hörers freien Lauf. Diese Kombination aus Titel und Sound könnte einen gedanklich auf einen sehr bunten „Mario Kart“-Parcours schicken. „Super Mega Ultra“ ist in sich stimmig und macht Freude, aber es ist trotzdem auch anstrengend. Ein Workout für die Ohren, das definitiv Dopamin freisetzt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #173 April/Mai 2024 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #162 Juni/Juli 2022 und Joachim Hiller
© by Fuze - Ausgabe #105 April/Mai 2024 und Sandra Monterey
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #173 April/Mai 2024 und Wolfram Hanke