Foto

WINE LIPS

Mushroom Death Sex Bummer Party

WINE LIPS gründeten sich 2015 in Toronto, 2019 veröffentlichten Cam Hilborn (gt, voc), Aurora Evans (dr), Jordan Sosensky (gt) und Charlie Weare (bs) in Eigenregie ihr Debütalbum „Stressor“. Dann kam die Corona-Pandemie, und „Mushroom Death Sex Bummer Party“ entstand, und nur anhand des Covers wäre ich nicht in der Lage gewesen, auf die Musik rückzuschließen. Andersherum passt es dann: Hat man die Musik gehört, ergibt das psychedelische Artwork – bedingt – Sinn. Denn so richtig hippieske Pilzfresser auf Trip sind WINE LIPS keinesfalls, ihre Intensität lässt sich durchaus mit den ebenfalls aus Toronto stammenden FUCKED UP vergleichen, aber dann wabert da auch eine gute Prise des guten alten Spacerock herein, und ich muss auch an ein paar der Facetten der chamäleonhaften KING GIZZARD & THE LIZARD WIZARD denken, an die Noiserock-Attacken von DINOSAUR JR. und SONIC YOUTH. Dabei verzetteln sich WINE LIPS nicht, sind im Grunde straighte Punkrocker mit zwar fauchenden, aber auch immer packenden Gitarren. Psych-Rock kann man das auch nennen, und wenn man das von dieser Seite betrachtet, schillert das hier auch so bunt wie einst MONSTER MAGNET. Meinen Hit hat die Band am Ende von Seite 2 versteckt, „Kamikaze“: „Don’t stop the chacha, baby!“ Pinkes Vinyl in jener Intensität, wie es von Farbenblinden bei der Wahl ihrer Sportbekleidung bevorzugt wird.