Als die Jubiläumsedition des Debütalbums „A Lesson In Romantics“ von MAYDAY PARADE letztes Jahr veröffentlicht wurde, habe ich die Platte trotz des sehr intensiven Teenage-Heartbreaks à la 2007 noch sehr genossen. Umso interessanter ist nun der direkte Vergleich zum neuen Werk. Die überlangen Songtitel sind Geschichte, ein bisschen Herzschmerz darf es immer noch sein. Erfreulicherweise kann MAYDAY PARADE in keiner Weise vorgehalten werden, sich des Sellouts verdächtig zu machen. Der Opener „Never sure“ klingt wirklich noch nach einer kleinen Band aus Tallahassee, Florida. Direkt im Anschluss schaffen es die Jungs, in „It’s hard to be religious“ eine Pop-Punk-Nummer mit einer wahnsinnig eingängigen Hook rauszuhauen, in der alles ein bisschen gerader sitzt als noch beim etwas holprigen Debütalbum. Im Track „Piece of your heart“ scheuen sich MAYDAY PARADE aber auch nicht, soundtechnisch einen sanfteren Pop-Rock-Ton anzuschlagen, der ein wenig an das aktuelle Material von YOU ME AT SIX erinnert. Mit dem Titeltrack „Sunnyland“ wird das Album beendet – akustisch, intensiv und reich an Nostalgie. Alles in allem ein wunderbares Album, das nicht einfach nur aus der Notwendigkeit heraus gemacht wurde. Hier stecken Musiker dahinter, die wissen, was ihnen gut steht – sei es Gewohntes, Neues oder Gewohntes, das neu entfaltet wird.
© by Fuze - Ausgabe #85 Dezember/Januar 2020 und Christian Heinemann
© by Fuze - Ausgabe #91 Dezember/Januar 2021 und Isabel Ferreira de Castro
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #78 Juni/Juli 2008 und David Schumann
© by Fuze - Ausgabe #70 Juni/Juli 2018 und Jonas Unden
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #139 August/September 2018 und Sebastian Wahle
© by Fuze - Ausgabe #91 Dezember/Januar 2021 und Isabel Ferreira de Castro
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #160 Februar/März 2022 und Isabel Ferreira de Castro