TERRORGRUPPE

Sündige Säuglinge hinter Klostermauern zur Lust verdammt!

Gut Ding will Weile haben und so ist die TERRORGRUPPE-DVD zwar mit sechsjähriger Verspätung am Start, dafür kann sich der von Regisseurin Nanny Karius gemachte Film aber nun auch sehen lassen. Von ihren Anfängertagen im vierten Stock in der Kreuzberger Adalbertstraße, bis hin zu punkigen Auftritten in grenzdebilen Talkshows schaffte es die Band mit dem großen Potenzial zu immer wieder bekloppten Einfällen peu à peu eine große Nummer zu werden – und die, als es am schönsten war, naturgegeben eben aufhören musste (2005).

In dieser Doku zeichnen nun Weggefährten wie der Tourveranstalter Mutti, KASSIERER-Wölfi , Bela B oder zum Beispiel MUFF POTTER den Weg dieser wichtigen Berliner Band nach, die fast ohne richtige Berliner auskam.

Das ist mitunter heftig, mitunter witzig, aber eben immer unberechenbar, sprich: Punk! Dem Premierenpublikum in einem Berliner Kino blieb teilweise das Lachen fast im Halse stecken, so verblüffende Details über das Leben mit und hinter der emsigen Band erfuhr man – Sachen, die selbst eingeschworene Fans nicht gewusst haben dürften.

Zusätzlich hat man noch die Chance, die Band 19 Songs lang in „Live Action“ zu sehen beziehungsweise auf der beiliegenden CD („Nachtisch – Halbstark in Kreuzberg“) rare und unveröffentlichte Aufnahmen zu hören.

Wichtigstes Stück dieses Packages ist aber die 125-minütige Doku, die in einem Rutsch angeschaut fast zuviel an Eindrücken auf einen einströmen lässt. Doch dafür gibt es ja die Pause-Taste auf der Fernbedienung.

Insgesamt ein Film, der gut gemacht und kurzweilig ist. Welche Punkband war in den Neunzigern wichtiger und basisnäher als die TERRORGRUPPE? Mir fällt keine ein!