Foto

DESOLAT

Songs Of Love In The Age Of Anarchy

Mit dem Artwork, das diesmal auf einer Picture-LP erstrahlt, ergibt sich bereits mit dem zweiten Release so etwas wie ein Wiedererkennungswert, bei dem ich auch so spontan verweilt wäre. Die Collage aus Haderer, typisch österreichischen Zutaten, Gestein und schrägem Humor passt vielleicht nicht auf den ersten Blick zum schwerfälligen Sound, mit dem sich ehemalige Mitglieder von CYRUSS (die wir beim nächsten Mal nicht mehr erwähnen müssen) durch die fünf Songs pflügen, hat aber einen hohen Wiedererkennungswert. Schwerer Sludgecore mit besten Noise-Zutaten, ein Sänger, der seine Semmel mit rostigen Nägeln belegt, exzellente Schlagzeug- und Bassarbeit, dazu eine tonnenschwere, warme Gitarre, die sich elegant durch die Stücke hindurchschmiegt. Dazwischen Samples aus Filmen, die du selber zuordnen musst. Wenn DESOLAT aus Wien zwischendurch dann mal Stoff geben, erkennst du, dass sie auch das können, ebenso wie ansatzlos wieder zwei Gänge runter- und erneut hochschalten. Deutliche Steigerung zum Debüt. Hier klingt alles wie aus einem Guss, schwer, warm und druckvoll. Fünf Mal auf die Glocke, ein Sänger, der beißt und faucht, dieser brutale Sound mit Dreck unter den Nägeln, ja, außerdem sieht es noch verdammt gut aus.