Wenn sich zwei erfahrene Musiker aus dem Bereich experimenteller und improvisierter Musik, Electro und Avantgarde-Jazz zusammenfinden, ist eigentlich schon klar, dass das Ergebnis interessant, aber keine leichte Kost wird. So ist es auch bei den TWO DOGS der Fall. Dahinter stecken Joke Lanz von SUDDEN INFANT und Beat Zeller, der schon diverse Preise eingeheimst hat und in sehr vielen Kollabos im Bereich Avantgarde Musik unterwegs ist. Hier also die nächste Kooperation und wer auf experimentelle Tonträger steht, den/die dürfte das hier entzücken. Es knurpst und knirscht, rauscht, brummt, blubbert, fiept – alles wirkt so direkt, als wäre man live bei einer der Performance dabei. Dazu werden gern mal Dada-artige englische Textfetzen eingestreut, die allein durch den harten Akzent schon sympathisch wirken. Herkömmliche Songstrukturen kann man hier getrost vergessen, wahrscheinlich gehört schon der Rums beim Aufsetzen der Plattennadel zum Gesamtkunstwerk. Zu ernst nehmen sich Zeller und Lanz insgesamt aber nicht, sonst hätten sie das Ganze nicht als Lieder aus der Mülltonne betitelt. Eine Platte, an der sich die Geister scheiden werden: Für die einen die große Kunst der Dekonstruktion, für die anderen möglicherweise unverständliche Kunstscheiße. Unterhaltsam ist es allemal.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #170 Oktober/November 2023 und Gary Flanell