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APB

Something To Believe In

Es gibt Bands, die rutschen einfach durchs popkulturelle Raster und geraten in Vergessenheit, wenn sich niemand um ihr Schaffen kümmert, was oft nicht mal was mit mangelnder musikalischer Substanz zu tun hat. Allerdings wurde die 1979 gegründete und immer noch von Zeit zu Zeit aktive schottische Band APB sogar 2006 mit einer erweiterten Wiederveröffentlichung ihrer ursprünglich 1985 veröffentlichten Single-Compilation „Something To Believe In“ bedacht, die auf einer zweiten Disc auch noch zusätzliche Live-Aufnahmen und unveröffentlichtes Material enthielt. Die CD- und LP-Neuauflage von Liberation Hall beschränkt sich auf die 16 Stücke der ersten Disc. Weitere Wiederveröffentlichungen sollen noch folgen, denn etwa das APB-Debüt „Cure For The Blues“ von 1986 wurde bis heute nicht neu aufgelegt. Grundsätzlich kann man APB im weitesten Sinne in die Schublade Post-Punk stecken, die sich dabei in einer Schnittmenge aus POP GROUP, GANG OF FOUR und A CERTAIN RATIO bewegen. Möglicherweise fanden sie bei Post-Punk-Fans ähnlich wie letztere damals weniger Anklang, weil ihr Funk-beeinflusster, rhythmischer Sound sich schon früh Richtung Pop und Dance Music orientierte, was allerdings auch dazu führte, dass die Songs auf „Something To Believe In“ immer noch recht frisch und wenig zeitgebunden klingen, was auch für die Produktion generell gilt. Insofern würden APB live auch wunderbar zu den wiederbelebten A CERTAIN RATIO passen, falls die Schotten, von denen Beastie Boy Adam „Ad-Rock“ Horowitz wohl Fan sein soll, tatsächlich noch mal vorhaben sollten, eine Bühne zu betreten ­– aktiv sollen sie ja noch sein.