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MARK LANEGAN BAND

Somebody’s Knocking

Mark Lanegan, der ehemalige Sänger der SCREAMING TREES und für einige Jahre Mitstreiter der QUEENS OF THE STONE AGE, dürfte einer großartigsten Sänger sein, den die Grunge-Ära Ende der Achtziger hervorgebracht hat.

Auf seinen ab 1990 entstandenen Soloplatten präsentierte sich Lanegan dann vor allem als Geistesverwandter von Nick Cave, dessen folkigen und bluesigen Songs immer eine morbid-düstere, depressive Atmosphäre besaßen, mit der er die eigenen Dämonen in Gestalt von Drogen und Alkoholismus zu vertreiben versuchte.

Auf seinen letzten beiden Platten „Phantom Radio“ (2014) und „Gargoyle“ (2017), ebenso wie bei seiner letztjährigen Zusammenarbeit mit Duke Garwood namens „With Animals“, zeigte Lanegan verstärkt auch seine experimentelle Seite, geprägt vom stärkeren Einsatz elektronischer Sounds.

Gothic Noir war seine Musik ja schon immer irgendwie, zuletzt outete sich Lanegan auch als Fan von Post-Punk und Psychedelic und brachte irgendwie 13TH FLOOR ELEVATORS, ECHO AND THE BUNNYMEN und THE GUN CLUB unter einen Hut – das muss man erst mal hinbekommen.

Davon geprägt ist auch „Somebody’s Knocking“, das mit eine ruppigen Garage-Nummer beginnt und irgendwie den Bogen spannt zu NEW ORDER und sphärischem Ambient-Pop, irritierenderweise oft angetrieben von einem ziemlich billigen Drumcomputer.

Und Lanegans Stimme klingt dabei noch kaputter und rauer als sonst. Falls Lanegans Anspruch in letzter Zeit vor allem war, sich irgendwie neu zu erfinden, ist ihm das mit einem Album wie „Somebody’s Knocking“ auf jeden Fall gelungen, das anfangs etwas befremdlich klingt, aber immer mehr an Reiz gewinnt und die große musikalische Bandbreite des Mannes mit dem unverkennbaren brummelnd-dunklen Gesang zeigt.