Was ist mit dem Schlagzeug passiert? Hat sich Mark Lanegan seinen alten Buddy Doktor Avalanche als Gast-Drummer eingeladen? Tatsache, und der einstige SCREAMING TREES-Frontmann steht dazu: Es ist die Funk Box-App, die ihm die Beats seines neuen Soloalbums lieferte, und in der hatten es ihm vor allem die Emulationen von Roland TR-808 und TR-909 angetan – und das waren die bevorzugten Modelle von SISTERS OF MERCY, die ihren synthetischen Begleiter auf den Namen Doktor Avalanche tauften ...
Interessant auch, was Lanegan anlässlich seines neuen Albums seine musikalischen Einflüsse betreffend zu Protokoll gibt: „[...] although the Trees drew on Nuggets psychedelia, 13TH FLOOR ELEVATORS and LOVE, we were actually listening to ECHO AND THE BUNNYMEN, RAIN PARADE, THE GUN CLUB.
A lot of British post-punk. We love that stuff. I just waited until I was in my late fourties before I started ripping it off.“ Ein sympathisches Geständnis, das den etwas anderen Grundsound von „Phantom Radio“ erklärt, das aber – Entwarnung für alle Fans, die womöglich befürchten, hier wäre alles umgekrempelt worden – wie alle bisherigen Releases von Lanegan von dessen faszinierender, markanter Stimme dominiert wird.
Bei „Torn red heart“ etwa denkt man, hier kämen gleich ECHO AND THE BUNNYMEN mit „Bring on the dancing horses“ um die Ecke, und wenn ich an dieser Stelle einen Vorschlag machen dürfte: Wie wäre es denn mal mit einer gemeinsamen Tour, einem Bunnymen-Album mit Lanegan als Co-Gastsänger? Das Lanegan-Album, das mir nicht gefällt, muss erst noch gemacht werden, Eintrittswahrscheinlichkeit aber unter 1%.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #101 April/Mai 2012 und Joachim Hiller
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