Dass man es mit Death Metal schwedischer Prägung zu tun hat, sieht man auf den ersten Blick. Angesichts des Bandlogos und Album-Artworks gibt es praktisch keine andere Option. Ist es aber nun gut oder schlecht, dass die Erwartung exakt das Gebotene trifft? Das liegt im Auge des Betrachters. Das belgische Quartett stellt von Beginn an klar, auf welche Hörerschaft es abstellt und welcher Sound es nachhaltig beeindruckt hat. SLITHERING DECAY bieten auf ihrem knapp vierzigminütigen Debüt Schweden-Death in Reinkultur. Was bei den Genre-Vorreitern und in einem anderen musikalischen Kontext in den Neunziger Jahren noch aufregend und gefährlich klang, nimmt man auf „Aeons Untold“ allenfalls mit einem Nicken und Achselzucken zur Kenntnis. Das Quartett stellt heraus, dass es die Standards der Spielart aus dem Effeff kennt und exakt diesen Stil spielen möchte. Kompositorisch sowie von der handwerklichen Umsetzung und Produktion her geht der Einstand der Belgier in Ordnung, weil er rund und – in engen Grenzen – als variabel einzuordnen ist. Am Fehlen von Eigenständigkeit und der gegebenen bloßen Reproduktion des Schweden-Death ändert das allerdings nichts. Einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen SLITHERING DECAY so nicht.
© by Fuze - Ausgabe #89 August/September 2021 und Arne Kupetz
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #157 August/September 2021 und Jens Kirsch