Wer kennt THE BONEDIGGERS, THE RAIDERS, THE TEARJERKERS oder RODDY & MARK BYERS? Der kennt auch Roddy Byers aka Roddy Radiation. Vielleicht ist er Szenekennern auch als Mitglied von THE SPECIALS ein Begriff.
Die kenne ich auch, aber der Rest war mir bisher nicht bekannt. Auch ist Roddy mir nicht als treibende Kraft bei THE SPECIALS in Erinnerung. War er aber scheinbar, zumindest bei einem Teil der Songs.
Um die geht es hier jedoch nicht, sondern um alle seine anderen Bands. Ein Rockabilly in einer Skaband ist grundsätzlich nicht ungewöhnlich oder erwähnenswert, für Roddy scheint es aber eine zu enge Welt gewesen zu sein.
Immer hat er auch andere Bands gehabt, um seinen breit angelegten, mittelmässigen Musikgeschmack Ausdruck verleihen zu können. Den Kern bildet poppiger, meist ruhiger Rockabilly ohne Ecken und Kanten.
Begleitet von minimalen Anleihen von Pop bis Punk, ohne dass diese Elemente den Grundsound wesentlich verändern. Darin liegt eine Schwäche begründet. Die Eigenart fehlt und die 18 Tracks wirken insgesamt belanglos.
Die Grenze zum Schlager ist nicht weit genug, um das Material gut zu finden. Nebenbei abgespielt endete die CD auf und ich habe mich gefragt, was ich gerade überhaupt gehört habe. Richtige Aufmerksamkeit und Aha-Erlebnisse blieben aus.
Wahrscheinlich der Grund, warum Roddy hierzulande nicht sehr bekannt ist. Das geht ihm zwar auf der Insel auch so, aber in Kennerkreisen weiß man dort wohl seinen Namen zu würdigen. Nach mehrmaligem Hören kann ich das zwar ein wenig nachvollziehen, teile die Meinung trotzdem nicht.
Ska findet man auf der Platte nicht, ebenso wenig irgendetwas in Richtung Rebel. Der Verbraucherschutz sollte die Verwendung von irreführenden Bezeichnungen auch im Musikbusiness stärker beobachten.
(62:08) (03/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #62 Oktober/November 2005 und Simon Brunner
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