SIMON LOVE

It Seemed Like A Good Idea At The Time

Im Englischen ist die Liebe ein „four letter word“. Simon Love, Vorstandsvorsitzender des umtriebigen, mittlerweile aufgelösten walisischen Bandkollektivs THE LOVES, hat sich dem Thema mit einem Konzeptalbum genähert.

Randvoll mit gepfefferten Pop-Songs, bittersüßen Balladen, euphorischen Liebesliedern, introspektivem, aber schrägem Barock-Pop und elegischen Poppsych-Nummern, die bereits 1968 John Peel begeistert hätten, sagt Love zum Thema „Liebe“ so ziemlich alles, was gesagt werden kann.

Dabei gelingt es ihm, den Schwung und die Lieblichkeit der frühen BELLE & SEBASTIAN wieder aufleben zu lassen und mit einem Feuerwerk von Pointen, Skurrilitäten und Sixties-Reminiszenzen eines der unterhaltsamsten, geistvollsten Alben des Jahres zu produzieren.

Eine Sternstunde der britischen Popmusik ist sicherlich der Song „The meaning of love“, ein grooviges Booker T-Style-Instrumental, zu dem der englische Comedian Stewart Lee den Wikipedia-Artikel über das Thema „Liebe“ rezitiert.

Ebenso großartig ist die Idee, über das Outro des Titelsongs den Sixties-Piratenradio-DJ Emperor Rosko die Album-Credits vorlesen zu lassen. Kurz und gut: ein hochvergnügliches Album mit hinreichend „Liebe“ zum Detail und dem Herz exakt am rechten Fleck.