Es gibt Nachschub nach dem sensationellen Debütalbum „Zen“, mit dem MAFFAI vor zwei Jahren einen satten Pflock in den Boden gerammt haben. Hier sind wir, so klingen wir. Ein paar Monate später kam Corona und die leidige Geschichte mit Lockdown, Kontaktverbot und Stillstand auf allen Bühnen begann. Das Quartett aus Nürnberg machte aus der Not eine Tugend und startete die Arbeit am zweiten Album. Das ist bekanntlich besonders schwer, wenn das Debütalbum so gut gelungen ist. Diese Hürde haben die Franken aber anscheinend mühelos genommen. Auf „Shiver“ haben sie ihr Profil sogar noch geschärft, wie der Marketingfachmann sagt. Mehr Pop, mehr Synthies, mehr Eighties. Kryptische Texte über Beziehungsprobleme, Erwachsenwerden oder Zukunftsängste. MAFFAI haben ihren Platz zwischen TURBOSTAAT und DRANGSAL gefunden. Mit „Down“ beweist die Band sogar viel Mut. So einen cheesy Popsong wagen nicht viele in der Punkrock-Szene. Bester Song auf dem Album ist aus meiner Sicht „Wölfe“. Ein Song, der auch politisch eine klare Sprache spricht und sich gegen Polit-Agitatoren wie die Hetzer von der AfD wendet. In der Sprache ungewöhnlich deutlich, fiebrig und geradlinig im Sound. Produziert hat das Album wie schon das Debüt Schlagzeuger Jan Kretschmer in seinem Schlafzimmer. Ein würdiger Nachfolger von „Zen“.
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