Die australische Pressung des vierten Albums der aus Melbourne stammenden GRINDHOUSE war schon in der ersten Jahreshälfte 2022 erschienen, aber wer schon deutsche Vinylpreise als steif empfindet, wird davor zurückgeschreckt haben, sich die LP down under zu bestellen – von Porto und Zoll mal ganz abgesehen. Nun ist endlich die vernünftig bepreiste deutsche Pressung auf Wanda raus, anlässlich derer ich meine Rezension aus Ox #165 zitiere: „If you put meth in a gas tank instead of gasoline that’s what GRINDHOUSE sound like“ – mit diesem Satz beschreiben sich die 2014 in Melbourne, Australien gegründeten GRINDHOUSE. [...] Erneut hat Steven McDonald Mix und Mastering übernommen, denn so sloppy, wie die Story [...] rund um die Band klingen mag, ist der Fünfer in musikalischer Hinsicht keineswegs: Wer auf melodiöse, eingängige, eigentlich kein Stück auf die Aussie-Rock-Klischee-Kacke hauende Punk-Songs steht, sollte sich positiv überraschen lassen. Und die Texte? Nun ja, dem Albumtitel wird etwa „Ass tonight“ voll gerecht, mit „Hello Hamburg“ bewerben sie sich auf einen Slot beim nächsten Turbojugend-Fest, „Phone sex“ ist so eindeutig wie explizit, und bei „Holy carburetor“ gibt es wieder den KFZ-Bezug – und natürlich „Holden goodbye“ – ein Abgesang auf die letzte australische Autofabrik. Es tut gut, es mit einer Band zu tun zu haben, die auf sämtliche Empfindlichkeiten scheißt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #162 Juni/Juli 2022 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #139 August/September 2018 und Julia Segantini
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #162 Juni/Juli 2022 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #165 Dezember 2022 /Januar 2023 2022 und Joachim Hiller