Mit seinem sechsten Album unterstreicht Sedlmeir wieder seine Sonderstellung in Sachen absurder deutscher Unterhaltungsmusik und knüpft nahtlos an das grandiose Vorgängeralbum „Melodien sind sein Leben“ an.
Er ist immer noch der König des Hardschlagers. Der einfache Mann aus gutem Hause, der als Ein-Mann-Band mit satter E-Gitarre und billiger Retro-Elektronik ein feines Gespür für große Melodien und kritischen, aber nicht überambitionierten Zeitgeist hat und mit dieser seltenen Kombination wieder viele neue Hits mit Tiefgang und Humor an den Start bringt.
Und er ist immer noch einer, der das Genre des unpeinlichen Protestsongs beherrscht. Eine Gabe, die höchstens noch Kollege Guz mit ihm teilt. Protestsongs, die oft erst auf den zweiten Blick als Protestsong zu erkennen sind, zum Beispiel wenn er die Leistungen des Menschen als Krone der Schöpfung würdigt, wenn er mal wieder empathieloses Verkäuferpack an den Pranger stellt oder Richtlinien für junge Männer entwirft: Maßlos, aber gut gekleidet, Dynamit im Hosenbein, niemals bei den Rechten sein.
Er ist immer noch stil- und geschmackssicher und haut reihenweise Lebensweisheiten heraus, die man bisher in Tageskalendern vergeblich gesucht hat. Sedlmeir ist und bleibt eine Klasse für sich.
Nicht mehr und nicht weniger.
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