STINKING LIZAVETA

Scream Of The Iron Iconoclast CD

Hätten wir das auch mal geklärt: Fjodor Dostojewski ist für den Namen dieser Band verantwortlich, gibt es in seinem Roman "Die Brüder Karamazov" doch einen Charakter namens Pavel "Smerdyakov" Fyodorovitsch, dessen Spitzname "der Sohn der Stinkenden" ist, und jene taubstumme, stinkende Obdachlose trägt in der englischen Übersetzung des Romans den Namen "Stinking Lizaveta".

Tja, es geht doch nichts über eine ordentliche Schulbildung. Oder Wikipedia. Diese Söhne der stinkenden Pennerin, von denen hier die Rede ist, kommen bekanntlich aus Philaldelphia, gründeten sich 1993, veröffentlichten ihr drittes Album 2001 auf Tolotta und wechselten mit "Caught Between The Worlds" zu Monotreme, wo jetzt auch ihr fünfter Longplayer erschienen ist.

Zu dessen Einspielung kehrte die Instrumentalformation in Steve Albinis Electrical Audio-Studio ein, wo die Brüder Papadopoulos mit Drummer Cheshire Agusta einmal mehr ihre eigenwillige Kombination aus Sludge- und Progrock, Doom, jazzigem Gegniedel, exzessivem WahWah-Einsatz und dann auch mal erfreulich straighten Riffs auf Band bannten.

Freunde epischer Klänge à la ISIS werden sich hier erneut abwenden, ist das Trio doch erheblich anstrengender in seiner zerfahrenen Komplexität, doch hat man sich mal an den eigenwilligen Sound gewöhnt, macht auch "Scream Of The Iron Iconoclast" wieder richtig Spaß.

(60:50) (7)