Ob der Schuster stets bei seinem Leisten bleiben sollte, ist und bleibt diskussionsbedürftig. Aber dass MATULA alles richtig machen, wenn sie sich neue wunderschöne, von Schwermut geschwängerte Songs ausdenken, die genau die Qualitäten aufweisen, für die man diese Band liebt – das liegt auf der Hand.
Andere Ansichten können sich beim Hören der neuen Platte „Schwere“ nicht einstellen. Es reiht sich ein Meisterwerk der Melancholie an das nächste und das mit dem Druck, den es braucht, damit ein Album die Intensität erreicht, die wir von einer Band wie MATULA hören wollen.
Dies wirft wiederum die durchaus diskussionswürdige Frage auf, ob die Hamburger Band auf ihren drei bisherigen Platten das gleiche Maß an Hitdichte vorweisen konnte. „Schwere“ macht es einem sehr schwer, Favoriten herauszupicken.
Mit der Zeile „Keine Contenance mehr, wir hauen alles kaputt“ in dem Song „Verletztes Tier“ kommen MATULA hervorragend auf den Punkt. Zu der umwerfenden Art, mit der „Schwere“ einen zu gewinnen weiß, gehört auch die Kurzweiligkeit und die konsequente Vermeidung von Durchhängern.
So bleibt es bei nur zehn Songs, von denen dafür aber wirklich keiner zu viel ist. Ein fabelhaftes Schmankerl oben drauf findet sich im Gastauftritt von Deniz Jaspersen von HERRENMAGAZIN, der sich sicher auch von „Schwere“ hat verzaubern lassen.
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