Die Tschechen EARDELETE sind einfach Irre, die auf ihrem Zweitwerk „Scalpelogy“ wild im Goregrind-Umfeld um sich prügeln, und ich meine Goregrind und nicht frauenfeindliche Scheiße wie Porngrind. EARDELETE machen es sich einfach, echte Texte gibt es nicht, Sänger Paul growlt, röchelt, bree-t und screamt sich durch alle Klangfassaden, die eine menschliche Stimme so hergibt, die abgedruckten Lyrics sind von Wikipedia kopiert und setzen sich in jeder Form mit Skalpellen und deren Einsatzgebieten auseinander.
Musikalisch liefert man mit einen Midtempo-Stampfer, schlechten Punkrock-Drums und Brutal-Death-Metal-Riffing einen klassischen Fehlstart ab, gibt danach aber unbekümmert Gas und holzhackt sich mit reichlich Spanflug durch weitere 16 Songs, ohne zu langweilen.
Im Gemetzel gibt es dann gelegentlich sogar exotische Zutaten wie Melodien und langsamere Zwischenparts zu bewundern. Unterhaltsam.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #95 April/Mai 2011 und Ollie Fröhlich