SAXON

Heavy Metal Thunder – The Movie

9 Punkte heimste die Zusammenstellung der ersten sieben SAXON-Alben namens „The Carrere Years“ hier im Heft zu Recht ein. Der beinahe turnusmäßige Auftritt dieses Jahr in Wacken war fantastisch, aber es bleibt offensichtlich, dass der Ruf SAXONs auf genau diesen ersten Alben fußt.

Mit „Heavy Metal Thunder – The Movie“ bringt die Band jetzt eine sehr ausführliche Dokumentation ihrer mittlerweile 36-jährigen Geschichte heraus, die sich nicht wie häufig in plumper Selbstbeweihräucherung übt, sondern Fakten präsentiert, schöne wie unschöne, wobei auch ehemaligen Bandmitgliedern ein Forum gegeben wird.

Während der Anfänge als SON OF A BITCH bis zu der NwoBHM-Legende SAXON und einer wachsenden Fanschar auch unter den streikenden britischen Minenarbeitern 1984/85 mit einer beinahe unzählbaren Anzahl von Hit und Ohrwürmern der Achtziger meint das Schicksal es gut mit Biff Byford, bis heute charismatischer, unverbogener Frontmann der Band, und seinen Mannen.

Als dann ein neues Management den amerikanischen Markt knacken will, beginnt der gnadenlose Niedergang der Band, die zwar mit MÖTLEY CRÜE die Chicks teilen kann, aber merkt, wie sie immer mehr von Manager Nigel Thomas umgeformt wird.

Bassist Dobby Dawson rebelliert offen und wird von ihm aus der Band komplementiert, folgende Alben floppen zu Recht, Gitarrist Graham Oliver muss SAXON verlassen, da er an einem Kassetten-Release eines 1980er Live-Auftritts beteiligt ist, gerichtliche Auseinandersetzungen setzen der Band zu, die erst in den letzten Jahren wieder stärkere Alben veröffentlicht.

„Heavy Metal Thunder“ ist auch wegen seiner Live-Aufnahmen aus dem Beatclub sehenswert, für den Fan sogar unumgänglich.