Die ersten Takte versprechen nicht viel Gutes: Bratzgitarren und Piep-Synthesizer - LIQUIDO? Nein, so schlimm sind die vier von HELLOGOODBYE nun nicht. Und schlimm würde ich sie auch sonst nicht nennen.
Denn ihre eingängige Mischung aus Mitsingmelodien, Gitarrenwänden und Synthiespielereien hat durchaus ihren naiven Charme. Auch beim zweiten Song, "Call n'return" stehen mir zu Anfang die Nackenhaare hoch - so ein billiger, fieser Pitch-Sound! Aber sie bekommen doch die Kurve und machen auch daraus einen eingängigen, unbedarften Popsong mit Gitarren.
Eine Polarisierung ist dabei wohl durchaus beabsichtigt, wie man im Info verrät: "We want it kitschy und cheesy". Ja, das bekommen sie gut hin. Der Rest ist eine Frage der Toleranz gegenüber Collegerock, der auch in trendy Teeniefilmen nicht fehlen darf.
Könnte so auch bei "American Pie" laufen. Die zweite Hälfte mit ihrer überlangen Ballade, dem wohl als Scherz gemeinten, sperrigen Gröl-Song und dem überflüssigen 4/4-Remix von "Bonnie Taylor shakedown" gibt Abzüge in der B-Note und zeigt hoffentlich nicht die Richtung für zukünftige Releases an.
(21:59) (06/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #59 April/Mai 2005 und Christian Maiwald