Erstaunlich, was der Wechsel eines einzigen Musikers von einem Album zum nächsten ausmachen kann. In diesem Falle war es der Schlagzeuger Brian Heitzman, der nach neun Jahren durch Ben Johnston (CLAIRE DE LUNE) ersetzt wurde.
SELF-EVIDENT gehören seit einem Jahrzehnt zu den Bands, die gerne mal Fünfe gerade sein lassen - was den Takt betrifft! Gemütliches Kopfnicken ist da nicht angesagt, vielmehr kann man sich nie sicher sein, welche Wendung ein Riff oder gar ein Song nehmen können.
Die Wurzeln liegen im Hardcore, bei den Vorsilben allerdings hat man sich große Mühe gegeben: Jazz-, Post-, Math-, Noise- etc. Im Gegensatz zu vielen anderen modernen Vertretern dieser Zünfte ist die Musik des Trios frei von jeglichem Snobismus - es geht schlicht um die Songs, nicht um aufeinander abgestimmte Frisuren und Garderobe.
Ging es aber früher mitunter recht wüst und technisch zu, gibt Ben mit seiner Spieltechnik den kniffligen Songs des Trios einen beruhigenden Anstrich. Das erzeugt einen Widerspruch, der interessant ist, leider aber auch ein wenig die Spannung torpediert, die vorher entstanden ist.
Trotzdem ist das hier ein gutes Album, das eben seinen neuen, eigenen Reiz hat. (34:22) (7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #94 Februar/März 2011 und Christian Meiners
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #105 Dezember 2012/Januar 2013 und Andreas Krinner