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VÄNNÄS KASINO

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„We’re from the north of Sweden and we play fast music. Punk music.“ Das schreiben mir VÄNNÄS KASINO zu ihrem Debütalbum, das wohl ganz bewusst ausschließlich im Vinylformat zu hören ist und nur kurz mal als Stream verfügbar war. Eine konsequente und gute Entscheidung, ein Mittelfinger ins Gesicht der Musikverwerter von Spotify (ein schwedischer Konzern übrigens) und Co. Und klare Standpunkte sind nichts Neues bei einigen der hier beteiligten Personen. Dennis Lyxzén und Sara Almgren kennt man beide von THE (INTERNATIONAL) NOISE CONSPIRACY und INVSN, Thomas Hedlund von CULT OF LUNA und Kajsa Poidnak von ROME IS NOT A TOWN. VÄNNÄS KASINO, so könnte man sagen, haben im Hamburger Studio ihres Labels mit dessen Chef Johann Scheerer jenes Album eingespielt, das INVSN zuletzt nicht gemacht haben mit dem schwachen „Let The Night Love You“. Es ist ein intensives, fiebriges, vibrierendes (Post-)Punk-Album mit dunklem Stakkato-Wummern und noisy-verzerrten Vocals von Sara und Dennis (?), wobei hier an keiner Stelle erläutert wird, wer für was zuständig war. Die Texte der 16 knackig kurzen Songs sind durchweg auf Englisch verfasst und klingen sehr nach Lyxzén. Keine komplexen Analysen, sondern wütend rausgehauene, unverschlüsselte Statements zum Zustand der Welt. Die Musik ist hektisch und melodiös zugleich, und gleich bei zwei Songs, „Sweet relief“ und „Level it out“, höre ich auch so einen gewissen DEAD KENNEDYS-Vibe. Ein schönes Album von einer Band, von der man sich wünschen würde, sie wäre mehr als nur ein Projekt. „And if you’d like to talk to us, just let us know“, schließen VÄNNÄS KASINO ihre Nachricht an mich ab ... und ich zucke zusammen. An sich ja, aber ... was mache ich dann aus Dennis Lyxzéns Standpunkt zum Hamas-Terror gegen Israel und der Listung des Namens seiner Band unter einem Aufruf zum ESC-Boykott gegen Israel? Ich fürchte, ich bekäme doch mehr Bullshit zu hören, als ich mit meinem Standpunkt vereinbaren könnte ...