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JOHNNY BLACK BAND

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In New York City gibt es auch 2023 noch Menschen, die dem Punkrock huldigen, wie er in den Siebzigern und weit in die Achtziger hinein zelebriert wurde, allen voran im Punk-Tempel schlechthin, dem CBGB’s. Einer von ihnen ist Johnny Black, als Sänger, Gitarrist und Songwriter hielt er sich aber viele Jahre eher im Hintergrund, trotz Freundschaft mit Leuten wie Walter Lure oder Daniel Rey. 1990 veröffentlichte er ein Album mit seiner Band JOHNNY BLACK EXPERIENCE, aber das ist so obskur, dass nicht mal das allwissende Discogs es kennt. Vor über zehn Jahren schon nahm er ein weiteres Album auf, aber irgendwie gelangte es nie zur Veröffentlichung. Doch nun endlich kam es zu einem Release der zwölf Songs, die seinerzeit Daniel Rey of RAMONES fame als Produzent und Mischer begleitet hatte. Und was soll ich sagen, genau so klingt es auch, und das nicht nur beim RAMONES-Cover „Beat on the brat“, sondern auch bei den ganzen eigenen Songs, zu denen sich zum Schluss hin noch Cover von Johnny Thunders („Born to lose“) und Lee Hazlewood („These boots are made for walking“) gesellen. Bester eigener Song ist ganz klar „Rock’n’roll takes my pain away“, und ich schätze, das ist programmatisch wie autobiografisch zu lesen. Sehr schön auch die Linernotes von Michael Imperioli im Booklet – den kennt man aus „The Sopranos“. Wer immer auf den klassischen NYC-Sound à la D-GENERATION, RAMONES, NEW YORK DOLLS, DICTATORS und Co. steht, sollte hier mal reinhören.