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MODECENTER

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Das geht ja gut los. Irgendwo zwischen FUGAZI und AT THE DRIVE-IN legt „Deceit“ hektisch los und bevor ich mich noch entscheiden kann, ob der Gesang mich wirklich an Ian MacKaye erinnert, ist der erste Song auch schon vorbei. Soundmäßig auf jeden Fall etwas sauberer als das Debüt-Tape bringen die vier Wiener zusammen, was irgendwie endlich zusammengehört: Noiserock und JOY DIVISION. Stoisch und grob mäandert der Krach in der zweiten Hälfte von „Grease“ aus den Boxen. Das luftig-windschiefe „Hot body“ versprüht einen leichten PAVEMENT-Spirit, während das folgende „187“ wie eine düster-verzerrte Version der IDLES klingt. „KO computer“ nimmt das Tempo raus, mit „Mode B“ gibt es einen Instrumental-Track, um mit „I’m straight“ (zu dem es auch ein Video gibt) noch mal auszubrechen. „Mind eraser“ gestattet sich abschließend einen Ausflug in wavige Achtziger-Gefilde inklusive E-Drum und Synthie-Unterbau. Schön am Album: Dass die Band sich einen rohen, unbehauenen Sound erlaubt, der den wuchtigen (Post-)Noiserock perfekt in Szene setzt. Geiles, eigenständiges Album!