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HYSTERESE

s/t

Auch die vierte LP hat konsequenterweise wieder keinen Plattentitel bekommen, dafür ist sonst vieles anders. Immer wenn es heißt, dass eine Band ihren Sound erweitert oder verändert hat, bin ich zunächst einmal skeptisch, zu oft war das Experiment kurzlebig, manchmal habe ich was gehört, oft aber eben nichts, nicht immer war die „Entwicklung“ gut. Hier aber ist die vorsichtige Zurückhaltung schnell verflogen. Weniger WIPERS, mehr Fläche, mehr Tiefe, mehr feine Gitarrenarbeit statt kurzer Akkorde, der bisher dominante Wechselgesang wurde zurückgefahren (bis auf „Meltdown“), dafür singt Helen nun wesentlich mehr. Die ganze Platte klingt wie aus einem Guss, melancholisch und schön. Im Prinzip nicht so überraschend, denn die Richtung wurde bereits auf der letzten LP angezeigt und hier nun konsequent weitergegangen. Neu sind dafür die Bassistin und viele kleine Dinge wie eben die verspielteren Gitarren, die den HYSTERESE-Kosmos um dunkle Momente und manchmal auch ein wenig Indiepop erweitern. Seltsamerweise passt das gerade perfekt zum Zeitgeist und zu dem, was einige skandinavische Bands seit Jahren zelebrieren. Hier haben wir eine neue Stufe der Perfektion in diesem Post-Punk-Genre erreicht. Zehn Songs, einer schöner als der andere. Ich fürchte nur, dass die Band damit die kleinen Bühnen verlassen könnte, aber gut so!