Mit dem neuen Namen SUPRAFON, geborgt von der alten tschechischen Staatsplattenfirma, zündet die Suzan Köcher-Band die nächste Stufe ihrer Psychedelic-Krautfolk-Rakete. Inspiration fand die Solinger Band auf einem Trip nach Prag, und schrieb kurzerhand einen fünfteiligen Songzyklus – er nimmt die komplette zweite Hälfte des Albums ein.
Die Aufnahmen entstanden abermals in Austin, wie auch die BLACKBERRIES pflegen sie seit ihren Auftritten beim SXSW Festival beste Kontakte nach Texas. Dort konnte der neue, viel feiner verästelte Sound der Band in idealer Weise eingefangen werden; die Instrumentierung, unter anderem sind hier auch ein Mellotron und warm pulsierende Synthies im Einsatz, hebt den Bandsound auf ein ganz anderes Level als noch bei den eher konventionell durcharrangierten ersten Scheiben.
In Verbindung mit Suzans elfenhaftem Gesang und ihrer verträumten Bühnenpräsenz entwickelt SUPRAFON einen eigenartigen Magnetismus. Je weiter sich die Band (wie bei dem stoischen Mantra „Zitra“) von 08/15-Songstrukturen absetzt, desto besser funktionieren hier die Arrangements, ätherische Flüchtigkeit in Kombination mit dem bodenständigen Groove der Rhythmusgruppe ergeben eine organische Verbindung.
Julian Müllers geschickt verwobene Gitarrenlicks geben den Klangtexturen die nötige Schärfe, und in der Summe kommt so ein überraschend konsistentes Werk zustande.
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