Fünf Jahre und einen kleinen Line-up-Wechsel hat es gebraucht, bis „Suzie Quiver“ und ihre Band SUPRAFON endlich den Nachfolger zum famosen, selbstbetitelten Debüt liefern. Geblieben ist der kreative Nukleus der Solinger Combo, also Suzan herself sowie BLACKBERRIES-Mastermind Julian Müller, beide für das ausgezeichnete und vielschichtige Songwriting verantwortlich. Das Album zeigt die Band in Topform; obwohl es an den Drums mit Dale Lohse einen Neuzugang gibt und auch die Live-Präsenz in den letzten Jahren nicht die größte Rolle spielte, scheint SUPRAFON nun besser verzahnt zu agieren, tighter eingespielt und an allen Positionen mit Top-Musikern besetzt. Julians ätherisch leichte Licks perlen mit einer mühelosen Leichtigkeit, die Rhythmusgruppe (Lohse sowie Janis Rosanka) treibt da an, wo es nötig ist, kann aber jederzeit die Dynamik bis hin zu einem luftigen Schwebezustand reduzieren. Der geschickte Einsatz von Synthieflächen und -Arpeggien gibt zusätzliche Räumlichkeit. Die Songs, oft auf einem Folkpop-Fundament konstruiert, bleiben unvorhersehbar und wenig konventionell, gehen ihre eigenen Wege und greifen dabei auf Elemente von verhuschtem Dreampop und sogar Krautrock zurück und tragen dennoch die mittlerweile unverwechselbare Handschrift des Songwriter-Duos Köcher/Müller. SUPRAFON haben mit dem Album einen enormen Sprung vorwärts machen, ihren eigenen Sound finden und verdichten können und dürften mit „In These Dying Times“ für Furore auch außerhalb von Szene-Kreisen sorgen.
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